Montag, 8. September 2008
Planes
Samstag früh: Abreise in Monterrey nach Mérida, Yucatán. Da einen Tag und eine Nacht im kolonialen Stadtzentrum bei Livemusik und gutem Essen geniessen.
Sonntag Vormittag: Abreise nach Cancún. Da einen gemütlichen Strandtag machen.
Während der Woche: Isla Mujeres, Playa del Carmen, Tulum, vielleicht Chichén Itzá.
Folgendes Wochenende: Strand. Rückreise am Sonnatg nach Mérida, Montag früh nach Monterrey. Und dann abends gleich wieder in die Uni.
Donnerstag, 4. September 2008
Parciales II
Primer parcial: Español - Gramatica Avanzada
15 Minuten Test, zwei Seiten, grösstenteils Lückentexte und Verbtabellen. Präsens. Vergangenheit. Artikel. Einfach. Dazu mussten wir die Hausaufgaben aller bisherigen Sitzungen nochmal zeigen. Wer alle hatte bekam 100% augeschrieben. Wer nicht alle hatte, bekam 100% aufgeschrieben - wenn er versprach die Sachen irgendwann nachzuholen. Bin ich froh, dass ich mich mit meiner Gramatik sicher genug gefühlt habe um das Lernen mehr oder weniger sein zu lassen.
Segundo parcial: Historia de América Latina y el Caribe
5 Minuten warten, dann erfahren, dass es der Maestra nicht so richtig gut geht und dass wir den Test am Dienstag schreiben. Bitte, danke. Dabei wäre die Wirtschaftsgeschichte des merkantilistischen Kolonialwirtschaftssystems schon aus Gründen des speziellen Vokabulars nicht ganz so leicht gewesen. Bis Dienstag kann ich auch verschiedene Miet- und Pachtverhältnisse übersetzen.
Heute hat Roel aus Holland Geburtstag. Und morgen niemand Klausuren. Und ich erst um 18 Uhr Uni. Das wird ungefähr so aussehen. Und so enden. Oder so.
Mittwoch, 3. September 2008
Parciales
Ich studiere Estudios Internacionales an der Universidad de Monterrey. Und zwar fast jeden Tag. Und nein, das ist keine Erfindung meinerseits a la Interkulturelle Bierstudien oder so. Das ist mein Studienfach.
Wie schon geschrieben habe ich zwar nicht zu viele Kurse, aber die wenigen sind schon einiges an Arbeit. Man hat manchmal ein bisschen das Gefühl hier nicht an der Uni, sondern in der Schule zu sein. Nicht unbedingt vom Niveau her, aber sicher vom Studienaufbau. Wir bekommen andauernd Hausaufgaben zu machen. Wir schrieben 3 Klausuren während des Semsters (parciales) und eine Abschlussklausur. Die Anwesenheit wird penibel kontrolliert (Zwei Fehlwochen sind OK, danach ist der Kurs futsch!). Manche Profs schrieben auf, wer wie oft wie viel zu spät war (ändert aber nichts). Eine Professorin verlangt um Erlaubnis gefragt zu werden bevor jemand auf Toilette geht (macht trotzdem keiner).
Für meine parciales müsste ich eigentlich nicht so viel lernen - ist ja nur der Stoff von einem Monat und ich war halbwegs aufmerksam - aber irgendwie kommt mir alles Spanisch vor. Und deshalb muss ich jetzt dringend lernen auf Spanisch zu erklären, was der Unterschied zwischen Pacht- und Mietverhältnissen im merkantilistischen Wirtschaftssystem der spanischen Kolonien war, wir die Umverteilung der Produktionsfaktoren vonstatten ging und wieso Hacienda irgendwie kein präziser Begriff ist wenn man ihn auf beide Vizekönigreiche anwendet. Urks.
Und für meine Spanischkurse muss ich auch lernen, da stehen parciales in Gramatik und in Kommunikation an.
Ab Donnerstag wird dann wieder gefeiert. Und nach dem fehlgeschlagenen Trip letztes Wochenende starte ich am Freitag einen neuen Anlauf. Diesmal mit Chris val Hal (Chris aus der Hölle) aus Holland. Wir sind eingeladen worden nach Tampico am Golf von Mexiko, ca. 3 Stunden im Bus von hier. Wenn da dann zur Abwechslung kein Wasser ist, raste ich aus.
Montag, 1. September 2008
Wasserwüste
Ein Mexikaner aus meinem Kurs Estrategia Económica e Integracíon Américana hatte mich und Matti (Finnland) eingeladen mit ihm, seiner Freundin und seiner Schwester über das Wochenende in die Wüste zu fahren. In Cuatrocienegas treffen sich Wüste, Sümpfe, ein bisschen Wald (hauptsächlich aus Kakteen) und ein paar nette Badeseen. Und das nur ungefähr drei Stunden im Auto weg von Monterrey. Klang also nach einen guten Plan, zumal wir nur 20 Pesos (1,30 Euro) pro Nacht fürs Zelten plus Essen und Trinken und unseren Anteil am Sprit zahlen sollten. Und Sprit ist nahezu umsonst, ein Liter Superplus kostet gut 7 Pesos = 50 Eurocent.
Hätten nur mal den Wetterbericht richtig lesen sollen. Da stand was von hoher Regenwahrscheinlichkeit - aber das hält uns natürlich nicht ab. In Deutschland hätte man wohl geschrieben: "Schwere Unwetterwarnung, nach Möglichkeit im Haus bleiben."
Wäre nicht die schlechteste Idee gewesen. Wir haben es bis ungefähr 40km vor Cuatrocienegas geschafft. Dann stand das Wasser 50cm hoch auf der Strasse. Eigentlich stand es nicht einmal, wo die Strasse sein sollte war ein reissender Fluss. Wir haben es in einer guten hlaben Stunde ungefähr 5km weiter in das nächste Dorf geschafft. Sacramento, 50 Häuser, eine Kirche, ein geschlossener Tacostand, zwei Tante-Emma-Lädchen. Einer davon geöffnet. Weiter ging es nicht, auf der Strasse nach Cuatrocienegas trieben schon verlassene Autos, von der Wüste war nichts zu sehen, wir waren plötzlich auf einer Insel. Der Weg zurück war ebenfalls unbefahrbar.
Durften dann in einem Versammlungsraum mit undichtem Dach schlafen - immerhin auf Bänken. Schlafsäcke hatten wir ja dabei. Der ganze Ort war die ganze Nacht auf den Beinen - normalerweise regnet es da 2 mal im Jahr für ungefähr zwei Stunden. Riesenereignis also.
Am nächsten Morgen haben wir es dann zurück geschafft - die Strasse nach Cuatrocienegas wurde erst am Sonntag wieder geöffnet.
Im Oktober starten wir wohl einen neuen Versuch.