Ein Mexikaner aus meinem Kurs Estrategia Económica e Integracíon Américana hatte mich und Matti (Finnland) eingeladen mit ihm, seiner Freundin und seiner Schwester über das Wochenende in die Wüste zu fahren. In Cuatrocienegas treffen sich Wüste, Sümpfe, ein bisschen Wald (hauptsächlich aus Kakteen) und ein paar nette Badeseen. Und das nur ungefähr drei Stunden im Auto weg von Monterrey. Klang also nach einen guten Plan, zumal wir nur 20 Pesos (1,30 Euro) pro Nacht fürs Zelten plus Essen und Trinken und unseren Anteil am Sprit zahlen sollten. Und Sprit ist nahezu umsonst, ein Liter Superplus kostet gut 7 Pesos = 50 Eurocent.
Hätten nur mal den Wetterbericht richtig lesen sollen. Da stand was von hoher Regenwahrscheinlichkeit - aber das hält uns natürlich nicht ab. In Deutschland hätte man wohl geschrieben: "Schwere Unwetterwarnung, nach Möglichkeit im Haus bleiben."
Wäre nicht die schlechteste Idee gewesen. Wir haben es bis ungefähr 40km vor Cuatrocienegas geschafft. Dann stand das Wasser 50cm hoch auf der Strasse. Eigentlich stand es nicht einmal, wo die Strasse sein sollte war ein reissender Fluss. Wir haben es in einer guten hlaben Stunde ungefähr 5km weiter in das nächste Dorf geschafft. Sacramento, 50 Häuser, eine Kirche, ein geschlossener Tacostand, zwei Tante-Emma-Lädchen. Einer davon geöffnet. Weiter ging es nicht, auf der Strasse nach Cuatrocienegas trieben schon verlassene Autos, von der Wüste war nichts zu sehen, wir waren plötzlich auf einer Insel. Der Weg zurück war ebenfalls unbefahrbar.
Durften dann in einem Versammlungsraum mit undichtem Dach schlafen - immerhin auf Bänken. Schlafsäcke hatten wir ja dabei. Der ganze Ort war die ganze Nacht auf den Beinen - normalerweise regnet es da 2 mal im Jahr für ungefähr zwei Stunden. Riesenereignis also.
Am nächsten Morgen haben wir es dann zurück geschafft - die Strasse nach Cuatrocienegas wurde erst am Sonntag wieder geöffnet.
Im Oktober starten wir wohl einen neuen Versuch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen