Mittwoch, 25. November 2009

Suchhighlights

Weil ich gerade riesiges Terminchaos und richtig viel zu tun habe mal wieder einen kleinen Lückenfüller in Form von echten Suchhighlights.

Ich bin bei Google gefunden worden von Leuten, die sich für folgendes interessiert haben:

"Da bindest mir einen Bären auf!" - Äh, echt? Sorry. Nicht gemerkt, keine Absicht. Ich war eher ehrlich, dachte ich.

"Plastik Besteck ungesund" - Habe ich nicht ausprobiert, finde ich aber logisch. Mein Tipp: Einfach das Plastikbesteck nehmen, damit leckeres Gemüse aufspießen und das das essen. Nicht andersherum.

Bitte, bitte, keine Ursache.

Mittwoch, 18. November 2009

Frechheit

Irgendjemand hat bei Google nach "der dickeste Jan der Welt" gesucht und mich hier gefunden.

Sonst kommen eher Leute über:
  • "Starbucks Wegwerfgesellschaft", 
  • "was ist innerparteiliche Demokratie", 
  • alle möglichen Variationen von Sätzen wie "Wie gefährlich ist die Schweinegrippe in Tübingen wenn ich vor meiner Impfung mal in Mexiko war oder das wenigstens vor hatte?",
  • "übertriebene Panikmache",
  • "l'etat, c'est nous" oder
  • "Klappe am Flughafen Frankfurt".
Ich gebe zu, ich verstehe nicht alles davon völlig. Ich versuche trotzdem mal ein paar ausgewählte Fragen zu beantworten.

ad 1: Wer bei Starbucks zu seinem Kassenzettel einen Pappbecher voll Kaffee bekommt, um den ein Pappkringel gegen die Hitze (Wer weiß, wie man die Dinger nennt, der solle seine Weisheit teilen.) liegt und auf den ein Plastikdeckel kommt sobald man einzeln abgepackte Zuckerportionen mit einem Holzstäbchen untergerührt hat - ja, der lebt in einer Wegwerfgesellschaft.

ad 2: Das hier nicht.

ad 3: Genauso gefährlich wie für alle anderen auch. Ehrlich.

ad 4: Siehe ad 3.

ad 5: Die Mauer ist weg, Sonnenkönigin Merkel regiert im Schatten und der Rest sind alles Hofnarren. Frage geklärt?

ad 6: Ich verstehe die Frage nicht, aber an Flughäfen halte ich meistens lieber die Klappe. Sorgt für weniger Ärger mit Beamten.

Samstag, 14. November 2009

Augenschmauß

So, und weil ich so lange nichts geschrieben habe, gibt es jetzt wenigstens mal wieder was fürs Auge.

Und zwar hier. Meine Lieblingsfotos bisher aus 2009. Die hatten dringend mal ein Update nötig. Haken dran.

Kleine Vorschau:

Sicherheit

#1
Die Straßen in der Umgebung sind wieder etwas sicherer.

#2
Lateinamerika eher nicht. Oder?

#3
Die Rente… Ach, egal.

#4
Siehe: "Scherbentelefon".

Montag, 9. November 2009

Bubbles

Neckarinsel

Es gibt in der Realität so kleine Blasen, in denen sich völlig losgelöste Gesellschaftsteile entwickeln können, die mit der großen Gesamtrealität eigentlich nichts zu tun haben. Manche würden das vielleicht Parallelgesellschaften nennen. Ich mag Realitätsseifenblasen lieber.

Tübingen ist nämlich so eine Realitätsseifenblase. Und das kann man auch immer mal wieder deutlich sehen und an kleinen Beispielen festmachen. Schreiben Zeitungen über Tübingen, dann wird meistens der im ersten Wahlgang gewählte grüne Oberbürgermeister Palmer erwähnt. Oder, dass man mit Taxifahrern angeblich über Kant und Hegel diskutieren kann. Bebildert wird dann mit einem Stocherkahn oder der idyllischen Neckarfront.

Ich finde die kleinen Alltagsdinge viel aussagekräftiger und will die hier mal hin und wieder vorstellen.

Also, Teil 1: Das Scherbentelefon.
Die Stadt Tübingen tut immer ganz viel für ihre Bürger. Zum Beispiel will die Stadt Tübingen, dass sich alle Tübinger immer ganz sicher fühlen. Zum Beispiel auch beim Fahrradfahren. Und deshalb gibt es jetzt was ganz tolles neues: Ein Scherbentelefon! Da kann jetzt jeder und jede anrufen, wenn irgendwo gemeine, kleine, fiese Glasscherben auf dem Radweg liegen. Und dann macht die Stadt Tübingen die ganz schnell weg, damit keiner schieben muss. Toll, oder? Aber das ist nicht alles, bei dem Scherbentelefon kann man auch "Beschwerden zur Sauberkeit auf Straßen und Plätzen, zu kaputten Geländern, zu Löchern in der Straße, zu klappernden Kanaldeckeln oder anderen Gefahrenquellen" melden. Und zwar "schnell und einfach".

Mal so zur generellen Einordnung in die große Gesamtrealität: In Mexiko gibt es Telefonnummern, wo man anonym Anzeige erstatten kann, damit man danach nicht gleich erschossen wird.

Mehr Fotos aus der Realitätsseifenblase gibt es übrigens hier und hier.

Mittwoch, 4. November 2009

Digitale Grippewelle?

Google hat sich mal wieder etwas Neues ausgedacht. Und zwar eine digitale Grippewellenprognose. Über die Auswertung von Verschiedenen Suchbegriffen wie Gliederschmerzen, Schnupfen und Halsweh, soll eine Grippewelle (oder Schweinegrippewelle) schon bis zu zwei Wochen vor ihrem Ausbruch anhand der Symptome, die dann schon gegoogelt werden, erkannt werden.

Wird in Frankfurt gerade viel nach Schnupfen gesucht, dann kann das ein erstes Anzeichen auf eine möglicherweise drohende Grippe. Wird gleichzeitig in Tübingen schon nach Gliederschmerzen gesucht, dann ist dort die Gefahr schon deutlich größer.

Für normale Grippe und Schweinegrippe gibt es auf Grund der gleichen Symptome keine eigenen Prognosen. Aber regionale Bewertungen gibt es dank Standortbestimmung der Suchanfragen schon.

Ich finde das ganz schön spannend - auch weil es im rückwirkenden Vergleich wohl ziemlich gut zu funktionieren scheint. Die Frage ist nur, wie sich die mediale Berichterstattung auf die Suchanfragen auswirkt. Vielleicht verfälscht der ganze Wirbel um Schweinegrippe, Grippeimpfung und Wirkverstärker ja auch einfach die "normalen" Suchanfragen.



In Mexiko ist man vor Influenza wie Influenza Porcina übrigens gerade deutlich sicherer als in Deutschland. Grippeimpfung mit oder ohne Wirkverstärker hin oder her. Nichts da, Pandemie! Ich reise aus Sicherheitsgründen einfach wieder nach Mexiko. Ist nicht so gefährlich…

Gefunden in der taz.

Montag, 2. November 2009

Paranoia

Habe jetzt schon zum dritten Mal in Tübingen absolut identische Doppelgänger von Leuten gesehen, die ich aus Mittel- und Nordamerika kenne. Erschreckend, weil sie ganz eindeutig andere Personen sind, andere Sprachen sprechen. Vielleicht sind das alles Schauspieler, und ich bin der "Hauptdarsteller" in einer kranken Fortsetzung der Truman-Show? Oder vielleicht komme ich doch nicht so ganz richtig darauf klar, wieder hier zu sein? Habe jedenfalls mal testweise einen auf Spanisch und mit seinem mexikanischen Namen angesprochen. Der war gut geschult, hat so getan als verstände er gar nichts und hat ganz schön irritiert geguckt. Fast glaubwürdig.

Sonntag, 1. November 2009

Sprachprobleme



Freitag Morgen, 10 Uhr, Hörsaal 1, Neue Aula. Völkerrechtsvorlesung. Ich bin zugegebenermaßen nicht so ganz richtig ausgeschlafen. Und dann spricht der Dozent auch noch in völlig fremden Zungen. Ich tue mich wirklich ein bisschen schwer mit dem Juristendeutsch. Und dann werde ich plötzlich aus heiterem Himmel aufgerufen und soll eine schon halbwegs unverständliche Frage beantworten. Keine Ahnung meinerseits natürlich. Und bei der Antwort fiel dann meine Entscheidung, mich in der Pause besser aus dem Staub zu machen und einen Kaffee zu trinken: "erga omnis". Der ganze Saal nickt scheinbar verstehend, obwohl ich mir sicher bin, dass die alle genauso wenig Latein sprechen wie ich. Fürchterlich! Warum kann man nicht einfach sagen: "Gilt für alle."? Aber, nee, ist klar, klingt ja viel elaborierter. Bloß nicht so reden, dass Nicht-Juristen das auch mal verstehen könnten. Ehrlich mal: Blödsinn, sowas. Und dann braucht man hinterher wieder Juristen, die übersetzen, was in Büchern und Gesetzen und Urteilen steht, die Juristen verfasst haben. Klever, so schafft man die Arbeitsplätze für die eigene Zunft in der Zukunft.