Freitag, 26. Dezember 2008

Ilha Grande

Jetzt schnell Zelt kaufen, Packen, auf zur Ilha Grande. Werde da wohl kaum dauernd Internet haben (wollen). Und da mein Telefon nicht funktioniert ausserhalb von Mexiko, gibt es dieses Mal auch kein Microblogging. Solange ich mich nicht melde ist alles gut, nehme ich an.

Wenn ich mich länger nicht melde bin ich entweder auch über Silvester da (Option 1) oder habe in Rio de Janeiro (Option 2) auch kein Internet. Falls dem so ist: Ein frohes Neues!

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachtsfrühstück




Damit es nicht übersehen wird: Rechts erscheinen jetzt die Fotos von der Zugfahrt durch Chihuahua. Und der Bericht steht hier drunter.

Nachtrag: Congelándome en Chihuahua…


Habe mir tatsächlich das erste Mal so richtig den Hintern abgefroren in Mexiko. Also nicht so ein "Mir ist ein wenig kalt"-Gefühl nachts, sondern so ein richtiges Bibbern bis auf die Knochen die ganze Zeit. Und dabei hatte ich sogar meine Snowboardjacke dabei (wer damals drüber gelacht hat soll halt mal im Dezember in die Berge fahren hier…). 
Nach der Fährfahrt nach Los Mochis hatten wir erstmal ein kleines Zeitproblem. Im Sinne von Unwissen, in welcher Zeitzone wir gerade waren. Schlimmer noch: Wir wussten nicht einmal, dass wir nicht wussten, in welcher Zeitzone wir waren. Auf unsere Karte sah es so aus, als sei nur Baja California eine Stunde zurück. Leider war dem nicht so. Wir sind also im Hostel in Los Mochis eine Stunde zu früh aufgestanden, um dann festzustellen, dass der Zug eine Stunde später als im Reiseführer angekündigt losfährt. Zwei Stunden warten. Bei Nebel im Dunkeln.
Irgendwo auf der Welt wird es wohl sieben Uhr früh gewesen sein, als wir dann mit dem Chepe 2. Klasse losgefahren sind in Richtung Berge. Erstmal sah es aber schwer nach Niedersachsen aus. Wir heißt inzwischen übrigens Chris aus Holland, Ben aus der Schweiz und Marius und Annabell aus Biberach, die wir auf der Fähre kennengelernt hatten. 
Der Chepe ist eine der ältesten und leider eine der letzten Passagiereisenbahnstrecken in Mexiko. In insgesamt über 80 Jahren Bauzeit wurden dem unwegsamen Land Brücken, Tunnel und Pfade abgetrotzt, auf denen jetzt während der Fahrt von Los Mochis nach Chihuahua spektakuläre Aussichten auf ein Canyonsystem genießen kann, dass viermal größer ist als der Grand Canyon in Colorado. Und weil das mal wieder nicht in Worte zu fassen ist schlage ich einfach vor, dass Ihr Euch diese Fahrt selbst mal gönnt. Es lohnt sich. Solange gibt es hier Fotos. 
Schlagwortartig noch der Verlauf:
Erster Stop in Cerocahui, 1000 Einwohner, keine Heizungen, unter null Grad, kein Laden mit Lizenz Alkohol zu verkaufen, 18 Kilometer im Pickup (hinten) über eine unmögliche Schotterpiste. Dafür tolle Aussichten.
Zweiter Stop Creel, bestes Hostel in Mexiko so weit (Hostel Margarita), supergute Gesellschaft und wieder sehr, sehr viel zu entdecken.
Von Creel gut 20 Stunden Rückfahrt im (gemütlichen) Bus nach Monterrey über Chihuahua (das, um Verwirrung vorzubeugen, sowohl die Landeshauptstadt, als auch der Bundesstaat ist).

Dienstag, 23. Dezember 2008

Heimat

"Heimat ist da, wo ich die Welt retten will."

Wunderbar. Dem kann ich mich nur so anschließen. 

Via: Julia und mit Umweg den geschätzten Karl in der taz. Oder anders herum. 

Der Chihuahua-Reisebericht kommt übrigens noch. Ganz bestimmt. Und ganz mexikanisch irgendwann so gegen "mañana".

Sonntag, 21. Dezember 2008

Leseempfehlung IV

Mario Vargas Llosa: Das Böse Mädchen, 2006, Suhrkamp.
Im Original: Travesuras de la niña mala.

Die Lebensgeschichte eines Peruaners, der sich als Teenager so verliebt, dass ihn diese Liebe nie wieder loslässt. Immer wieder trifft er die Frau seiner Träume, in Paris, in London, in Tokio, in Madrid. Immer wieder verlässt sie ihn, immer wieder bricht sie sein Herz und doch nimmt er sie immer wieder zurück.

Eine wunderschönes Buch über Liebe und Schmerz, über Sehnsucht und Hoffung, über Güte und Boshaftigkeit. Hiermit wärmstens empfohlen. Weil es traumhaft schön geschrieben ist und dem echten Leben so nah ist.

Montag, 15. Dezember 2008

It's not over 'till it's over…


Ich habe mein mexikanisches Studierendenvisum. Ziemlich genau vier Monate nach dem Antrag. Und obwohl ich gefühlte siebentausenmal betont habe, dass ich ein ganzes Jahr hier sein werde, das auf dem Antrag vermerkt habe und es die Möglichkeit eines VIsums für 365 Tage gibt (so ziemlich jeder und jede der/die hier für nur ein Semester war, hat so eins), läuft mein Visum am 29 März schon wieder ab. Die Verlängerung kostet 1.900 Peso (~100€). Ein neues Visum könnte ich nach Ausreise beantragen. Ist billiger als die Verlängerung. Dauert aber eben bis zu vier Monate.

Wenn ich zurück komme beschwere ich mich nie wieder über die deutsche Bürokratie.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Donde mar y desierto se unen

Wo sich Meer und Wüste vereinen - so lautet der Slogan des Bundesstaates Baja California Sur (Südniederkalifornien, BCS). Und das beschreibt die Gegend auch ziemlich genau. Die Landschaft ist karg, das Wasser dafür klar und blau. BCS ist dünn besiedelt, auch die Hauptstadt La Paz (Der Frieden) beeindruckt nicht gerade durch Größe. Hat dafür aber eine sehr entspannte Atmosphäre, günstige Hostels und noch günstigeres Essen (leckere Meeresfrüchte in allen Varianten) zu bieten. Und eine echt schöne Uferpromenade, den Malecón, an dem sich wunderbar der Sonnenuntergang beobachten lässt. 
Wir, das heißt Chris van Hal (Chris aus der Hölle, Holland), Oliver (Schweiz) und ich (Welt) haben uns da einfach mal 2 Tage lang mit Nichtstun entspannt. Tat gut nach dem Klausurenstress am Ende des Semesters. 
Von La Paz ging es dann weiter nach Todos Santos (Alle Heiligen). Zwei Tage surfen, am Strand chillen und sich bei weit über dreißig Grad den Pelz verbrennen lassen. Dabei wunderbar das mexikanische Umweltbewusstsein festhalten können. Das Schild sagt: Naturteich, bitte keinen Müll hineinwerfen. Mein grünes Herz blutet immer noch ein bisschen. Und das bei einem der wenigen Teiche in einer der niederschlagärmsten Regionen der Welt...
Außerdem das berühmte Hotel California der Eagles gesehen. Angeblich das echte. Auf dem Foto in Kombination mit dem Holländer aus der Hölle. 

Nach einer mehr als beeindruckenden Bootstour mit Walen, Seelöwen und Pelikanen in Cabo San Lucas, die sich einfach nicht in Worte fassen lassen will, ging es dann per Anhalter und Fähre zurück aufs Festland.

Mehr Fotos gibt es über das Menü rechts, sollte inzwischen ja hinreichend bekannt sein. Morgen dann mehr zu eingefrorenen Wasserfällen, eingefrorenen Jans und wärmenden Thermalquellen. Das Tequila auch wärmt ist vermutlich keine Überraschung...

Reisewarnung

Aus aktuellem Anlass: Reisen nach Baja California Sur und Chihuahua, vor allem in Kombination, sind mit Vorsicht zu genießen - es besteht massiv erhöhte Suchtgefahr. 
Belegfotos gibt es wie immer rechts im Menü, ausführliche Eindrücke schildere ich bevor es am Dienstag nach São Paulo geht. Laut Augenzeugenberichten ist auch dort eine gewisse Suchtgefahr nicht ausgeschlossen. Aber mir geht es ja auch weniger um die Stadt, als um eine weit schönere und länger währende Sucht - von der ich nicht einmal loszukommen gedenke. 

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Leseempfehlung III

So lange ich weg bin kann man hier bei Ania aus Berlin, die ebenfalls hier im Austauschprogramm studiert, einen wirklich lesenswerten Beitrag zu Mexikos Doppelmoral finden.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Freiheit

Foto: kassá

Endlich völlig frei, keinen drängenden Abgabetermin mehr, keine Klausuren, keine Hausrabeiten zum nächsten Semester, keine Vorlesung. Semesterferien wie bei Nicht-PolitikwissenschaftlerInnen. Großartiges Gefühl. Und los geht es:

1. Stopp. Morgen. (La Paz, Baja California Sur)

2. Stopp. Irgendwann nächste Woche. (Mar Pacífico, Baja California Sur)

3. Stopp. Später nächste Woche. (Barrancas del Cobre, Chihuahua)

4. Stopp. 17. Dezember. (São Paulo, Brasil)


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