Sonntag, 30. Mai 2010

Leckereien

Quark-Schafskäse-Soufflé

In den letzten Tagen haben wir es uns hier in der WG mal wieder richtig gut gehen lassen. Und uns die Bäuche mit tollem Zeug vollgeschlagen.

Angefangen haben wir mal mit einem leckeren Quark-Schafskäse-Soufflé (s.o.). Das ist eigentlich ganz einfach und gar nicht teuer, aber dafür unheimlich lecker. Und klingt natürlich klasse:
- "Na, was gab es bei Dir heute zu essen?"
- "Auch, nichts wildes, so ein kleines Quark-Schafskäse-Soufflé."
Hihi.

Danach gab es noch leckere Käse-Windbeutel mit Schafskäse und Emmentaler. Die sind schon ein bisschen komplizierter, aber immer noch gut machbar. Glaube ich jedenfalls. Da habe ich vor allem gegessen.

Käse-Windbeutel

Und seit heute gibt es zu unserem natürlich sowieso schon unschlagbaren Kaffee noch ganz tolle Mandel-Cantucci. Die hat Steffi fabriziert und versichert, dass sie von allem hier am anstrengendsten waren. Vor allem wegen der gigantischen Sauerei, die der Teig produziert. Das Ergebnis kann sich aber wirklich sehen lassen. Und schmecken.

Mandel-Cantucci

Freitag, 28. Mai 2010

Pacaya

Im Sommer des letzten Jahres war ich in Guatemala auf dem Vulkan Pacaya. Da läuft ziemlich kontinuierlich heiße Lava raus. Man kann da auch recht nah dran gehen, schön zu sehen etwa hier mit meinem Fuß zur besseren Vorstellung. Der Vulkan sah da übrigens noch so aus:

On the way to the top of Pacaya

Beim Betrachten des Bilds in höherer Auflösung kann man auch die Rauchwolke (nicht zu verwechseln mit der Aschewolke eines nordatlantischen Kollegen) gut erkennen und einen stetigen Strom ameisengleicher Touristen, die die Hänge des Vulkans erklimmen. Der hat sich aber von seiner gleichmäßigen und damit sehr touristenfreundlichen Art verabschiedet und sieht jetzt so aus:



Eine zünftige Aschewolke gehört aber heute auch bei einem Vulkanausbruch in Guatemala wohl zum guten Ton: Der Flughafen von Guatemala City ist jedenfalls erstmal gesperrt.

Ich bin ja ganz froh, dass ich letztes Jahr da war. Auch wenn da sicher ein paar tolle Fotos rausgesprungen wären. Obwohl: Ein Fernsehreporter des guatemaltekischen Fernsehens dachte das wohl auch. Und dem ist ein Stein auf den Kopf gefallen. Der ist jetzt hin. Der Kopf, nicht der Stein. Und da ist mir dann ein leicht angeschmolzener Schuh doch irgendwie lieber.

Nachmittagsritual

afternoon perfection

Gibt es etwas schöneres, als sich nach einem langen Tag auf der Arbeit oder an der Uni mit einer dampfenden Tasse Kaffee, Cappuccino oder Latte Macchiato und netter Gesellschaft in die gemütliche Küche zu setzen? Nö.

Nach Klick auf das Bild gibt es auch eine Version in schwarz/weiß. Konnte mich so schwer entscheiden, welche ich besser fand.

Montag, 24. Mai 2010

Kulturaustausch

Heute: Baden-Württemberg und Berlin und Mexiko.

Macht Kontakt zu anderen Kulturen liberaler?

Im schönen Baden-Württemberg gibt es noch Sitte, Anstand und Moral. Und damit es dabei auch bleibt, darf schon seit einiger Zeit kein Alkohol mehr Verkauft werden nach 22 Uhr. Damit nicht überall betrunkene Jugendliche rumliegen. Und weil Alkohol so schädlich ist (Warum er schädlicher wird, wenn man ihn nachts trinkt ist mir nicht ganz klar. Auch nicht, warum er schädlicher ist, wenn man ihn nachts an der Tanke kauft, statt ihn schon auf Vorrat vom REWE zu haben.).

Das erinnert ein wenig an Mexiko. In einigen Landesteilen wie dem konservativen Nuevo León darf man Alkohol in der Woche nur bis 1 Uhr morgens, am Wochenende nur bis 2 Uhr morgens und am Sonntag sogar nur bis 6 Uhr abends käuflich erwerben. Ausnahmen werden ebenso wie diesseits des Atlantiks bei vorhandener Schankerlaubnis gemacht.
In anderen Staaten, die in der Regel wesentlich häufiger von Ausländern besucht sind, waren diese Regelungen entweder weniger streng oder inexistent.

Zurück nach Deutschland: In Berlin kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit sein Bier bei den so genannten "Spätis"kaufen. Kleinen Läden also, die erstaunliche Ähnlichkeiten mit den mexikanischen "abarrotes" habe, in denen man so ziemlich alles kaufen kann, was man jeden Tag braucht (Bier, Zigaretten, Chips). Und zwar immer dann, wenn der Besitzer gerade da ist. Also fast immer.

Konservative mexikanische Staaten haben also eine Gesetzgebung, die der Baden-Württembergs ähnelt, und liberale mexikanische Staaten eine, die der Berliner ähnelt. Ob das an dem jeweilig höheren Kontakt mit anderen Kulturen liegt, mag ich nicht zu beurteilen. Aber konsequenterweise müsste Baden-Württemberg jetzt eigentlich auch das Trinken auf der Straße (und allen anderen öffentlichen Orten) verbieten. Ganz so, wie das auch die USA tun. Und dann kann das ganze betrunkene Pack nach Berlin und Jalisco und in Nuevo León und Baden-Württemberg herrscht Zucht und Ordnung. Ganz wie in Texas. Aber davon kann Randall mehr berichten (in englischer Sprache).

¡Viva México! Berlin versucht sich scheinbar aber auch schon mit Mexiko zu solidarisieren. Mit welchem der genannten Teile bleibt aber offen.

Sonntag, 23. Mai 2010

Lückenfüller II

NYC BW 11

Abfahrende U-Bahn in New York City am 12. September 2009.

Besser in schwarz und in groß.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Paint this City!

Monkey Machine

Eigentlich wollte ich ja nur ein bisschen mit meinem 50mm/1.8f-Objektiv spielen. Weil das keinen Autofokus hat. Und keinen Zoom. Und ich immer mal ein bisschen damit üben wollte und gucken, was sich damit trotzdem bewerkstelligen lässt im Alltag. Benutze das Teil sonst eigentlich fast nur für Portraits. Also fast nie.

Also heute mal los durch Kreuzberg. Irgendjemand scheint sich diese wenig subtile Aufforderung zu Herzen genommen zu haben. Und jetzt habe ich einen ganzen Berg Fotos von manchmal witzigen, manchmal verstörenden, manchmal großen und manchmal kleinen Kunstwerken. Klick.

Montag, 17. Mai 2010

Wok-Wochen

Chinese Week

An der Uni Tübingen hat heute eine China-Woche begonnen. So ganz klar worum es geht wurde mir bisher nicht, aber überall vor der Neuen Aula und im Alten Botanischen Garten (s.o.) sind ganz schicke chinesische Schriftzeichen aufgehängt. Und ich hatte Glück, d.h. meine Kamera dabei und ein paar Minuten ohne Regen und sogar ein paar Sonnenstrahlen. Die machen sich ansonsten aber weiterhin rar. Ich mache einfach selbiges und fahre mal für ein paar Tage nach Berlin. Hier hin. Und weil ich da immer schon früh Schluss habe setze ich mich vielleicht mit meinem MacBook und meiner Nikon in ein nettes Café in Mitte oder am Prenzlauer Berg, trinke einen Chai Latte und blogge was schönes. Das macht man da nämlich so. Vielleicht aber auch nicht. Voraussetzung ist sowieso, dass die Bahn trotz Aschewolke des Unaussprechlichen über Irland die Strecke Tübingen - Berlin bewältigt. Man weiß ja nie.

Samstag, 8. Mai 2010

Marktkaufkasse

Vor mir kauft ein Pärchen einen ganzen Einkaufswagen Dinge, die heruntergesetzt sind weil sie abgelaufen sind. Hinter mir kauft ein Pärchen einen Schwangerschaftstest und sonst nichts. Ein etwa 10-jähriges Mädchen stopft neben mir einen Schokoriegel in die schon ziemlich volle Handtasche aus der es verdächtig nach vollen Flaschen klimpert und guckt mich flehend an, als sie merkt, dass ich sie gesehen habe. Ich sage nichts und sie schiebt sich schnell an der Kasse vorbei und verschwindet bevor die Kassiererin nach ihrem Tascheninhalt fragen kann. Ich stelle meinen iPod aus, bezahle schweigend meine Bio-Eier und meine Bio-Milch und freue mich darüber, wie gut es mir eigentlich geht.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Gangsterfilmtage

Habe mir über die letzten Wochen mal so eine richtige Dosis guter Gangsterfilme abgeholt.

Los ging es mit "Perro come perro" (wörtl.: "Hund frisst Hund") aus Kolumbien im Rahmen des CineLatinos. Stilistisch nicht ganz weit weg von "Pulp Fiction", auch ähnlich brutal, aber mit jeder Menge lateinamerikanischem Flair. Ziemlich düstere Stimmung, großartig gefilmt und erzählt.

Dann habe ich mir "sin nombre" ("ohne Namen") angesehen, der gleich zwei lateinamerikanische Problemkomplexe zimelich drastisch erzählt und miteinander verknüpft: Migration in den Norden und Maras, die aus den Vorstädten von LA exportierten Jugendbanden. Auf die Dokumentation "La vida loca" von Christian Poveda habe ich ja schon mal hingewiesen, in "sin nombre" wird ein Teil dieser Welt mit aufgegriffen. Ebenfalls eine ganz schön blutige Angelegenheit, trotzdem ebenso wunderschöne Bilder und tolle Musik. Und dazu eine wirklich grandios erzählte Geschichte, die unglücklicherweise so oder so ähnlich jeden Tag in Lateinamerika passieren könnte passiert.

Und gestern Abend, als kleiner Abschluss meiner ganz privaten kleinen Gangsterfilmtage, habe ich dann noch "Un Prophete" aus Frankreich gesehen. Muss ja nicht immer Lateinamerika sein. Darin wird in zweieinhalb Stunden ziemlich episch der Aufstieg des Kleinganoven Malik zum großen Gangsterboss erzählt. Sicherlich auch nichts für ganz schwache Nerven, aber wesentlich unblutiger als die oben genannten Filme. Ebenfalls aber richtig toll und völlig zu Recht für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert gewesen. Und als kleines Schmankerl als Titelsong ein englischsprachiges Cover von "Mackie Messer". Passender geht wohl kaum.

Ach ist es schön, so viele kleine Kinos in Reichweite zu haben…

PS: Und wer noch ein bisschen Gangster-TV-Serie gucken möchte, dem sei "Breaking Bad" wärmstens ans Herz gelegt. Da wird ein High-School-Chemielehrer mal eben zum größten Crystal-Meth-Produzenten New Mexikos um seiner Familie ein kleines Erbe hinterlassen zu können. Wahnsinnig gut.