Der französisch-stämmige Journalist und Fotograph Christian Poveda hat in El Salvador eine auf ihre ganze eigene Art beeindruckende Dokumentation gefilmt. Über ein Jahr folgte er mit seinem Kameras den Mitgliedern einer der gewalttätigsten Jugendbanden Zenteralamerikas, der Mara 18. Die wurde von salvadorianischen Bürgerkriegsflüchtlingen in Los Angeles gegründet und mit der Ausweisung der Flüchtlinge nach dem Ende des Krieges 1992 "exportiert". Ihr unerbittlicher Todfeind, die Mara Salvatrucha, stammt ebenfalls aus LA, von wo Kleidungsstil, Musik und ein englisch-spanisches Sprachgemisch übernommen wurden.
Poveda stellt keine Fragen, Poveda bewertet nicht, Poveda erklärt nicht. Er begleitet die Mitglieder der 18 in ihrem täglichen Leben in den Elendsvierteln von San Salvador. Nur wenige Charaktere, die er einführt erleben das Ende der Dreharbeiten. Ein halbes Jahr nach der Entstehung des Films ist auch Christian Poveda tot, erschossen auf den Straßen San Salvadors.
Einige von Polvedas Fotos, die während der Dreharbeiten entstanden, kann man hier sehen. Besser nicht direkt vor dem Essen.
Spiegel Online bespricht den Film in der ihm eigenen Art gemeinsam mit einem Spielfilm hier. Eine besser recherchierte und vollständigere Besprechung des Films und der Mara-Problematik findet man auf Englisch bei der Los Angeles Times, ebenso einen Nachruf auf Polveda. Weitere (richtig gute) Fotos und einen Trailer mit englischen Untertiteln (im Kino sind die auf Deutsch) gibt es auch auf der Homepage des Films.
Unbedingte Ansehempfehlung von mir.
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