Montag, 24. Mai 2010

Kulturaustausch

Heute: Baden-Württemberg und Berlin und Mexiko.

Macht Kontakt zu anderen Kulturen liberaler?

Im schönen Baden-Württemberg gibt es noch Sitte, Anstand und Moral. Und damit es dabei auch bleibt, darf schon seit einiger Zeit kein Alkohol mehr Verkauft werden nach 22 Uhr. Damit nicht überall betrunkene Jugendliche rumliegen. Und weil Alkohol so schädlich ist (Warum er schädlicher wird, wenn man ihn nachts trinkt ist mir nicht ganz klar. Auch nicht, warum er schädlicher ist, wenn man ihn nachts an der Tanke kauft, statt ihn schon auf Vorrat vom REWE zu haben.).

Das erinnert ein wenig an Mexiko. In einigen Landesteilen wie dem konservativen Nuevo León darf man Alkohol in der Woche nur bis 1 Uhr morgens, am Wochenende nur bis 2 Uhr morgens und am Sonntag sogar nur bis 6 Uhr abends käuflich erwerben. Ausnahmen werden ebenso wie diesseits des Atlantiks bei vorhandener Schankerlaubnis gemacht.
In anderen Staaten, die in der Regel wesentlich häufiger von Ausländern besucht sind, waren diese Regelungen entweder weniger streng oder inexistent.

Zurück nach Deutschland: In Berlin kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit sein Bier bei den so genannten "Spätis"kaufen. Kleinen Läden also, die erstaunliche Ähnlichkeiten mit den mexikanischen "abarrotes" habe, in denen man so ziemlich alles kaufen kann, was man jeden Tag braucht (Bier, Zigaretten, Chips). Und zwar immer dann, wenn der Besitzer gerade da ist. Also fast immer.

Konservative mexikanische Staaten haben also eine Gesetzgebung, die der Baden-Württembergs ähnelt, und liberale mexikanische Staaten eine, die der Berliner ähnelt. Ob das an dem jeweilig höheren Kontakt mit anderen Kulturen liegt, mag ich nicht zu beurteilen. Aber konsequenterweise müsste Baden-Württemberg jetzt eigentlich auch das Trinken auf der Straße (und allen anderen öffentlichen Orten) verbieten. Ganz so, wie das auch die USA tun. Und dann kann das ganze betrunkene Pack nach Berlin und Jalisco und in Nuevo León und Baden-Württemberg herrscht Zucht und Ordnung. Ganz wie in Texas. Aber davon kann Randall mehr berichten (in englischer Sprache).

¡Viva México! Berlin versucht sich scheinbar aber auch schon mit Mexiko zu solidarisieren. Mit welchem der genannten Teile bleibt aber offen.

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