Los ging es mit "Perro come perro" (wörtl.: "Hund frisst Hund") aus Kolumbien im Rahmen des CineLatinos. Stilistisch nicht ganz weit weg von "Pulp Fiction", auch ähnlich brutal, aber mit jeder Menge lateinamerikanischem Flair. Ziemlich düstere Stimmung, großartig gefilmt und erzählt.
Dann habe ich mir "sin nombre" ("ohne Namen") angesehen, der gleich zwei lateinamerikanische Problemkomplexe zimelich drastisch erzählt und miteinander verknüpft: Migration in den Norden und Maras, die aus den Vorstädten von LA exportierten Jugendbanden. Auf die Dokumentation "La vida loca" von Christian Poveda habe ich ja schon mal hingewiesen, in "sin nombre" wird ein Teil dieser Welt mit aufgegriffen. Ebenfalls eine ganz schön blutige Angelegenheit, trotzdem ebenso wunderschöne Bilder und tolle Musik. Und dazu eine wirklich grandios erzählte Geschichte, die unglücklicherweise so oder so ähnlich jeden Tag in Lateinamerika
Und gestern Abend, als kleiner Abschluss meiner ganz privaten kleinen Gangsterfilmtage, habe ich dann noch "Un Prophete" aus Frankreich gesehen. Muss ja nicht immer Lateinamerika sein. Darin wird in zweieinhalb Stunden ziemlich episch der Aufstieg des Kleinganoven Malik zum großen Gangsterboss erzählt. Sicherlich auch nichts für ganz schwache Nerven, aber wesentlich unblutiger als die oben genannten Filme. Ebenfalls aber richtig toll und völlig zu Recht für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert gewesen. Und als kleines Schmankerl als Titelsong ein englischsprachiges Cover von "Mackie Messer". Passender geht wohl kaum.
Ach ist es schön, so viele kleine Kinos in Reichweite zu haben…
PS: Und wer noch ein bisschen Gangster-TV-Serie gucken möchte, dem sei "Breaking Bad" wärmstens ans Herz gelegt. Da wird ein High-School-Chemielehrer mal eben zum größten Crystal-Meth-Produzenten New Mexikos um seiner Familie ein kleines Erbe hinterlassen zu können. Wahnsinnig gut.
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