Donnerstag, 25. Dezember 2008

Nachtrag: Congelándome en Chihuahua…


Habe mir tatsächlich das erste Mal so richtig den Hintern abgefroren in Mexiko. Also nicht so ein "Mir ist ein wenig kalt"-Gefühl nachts, sondern so ein richtiges Bibbern bis auf die Knochen die ganze Zeit. Und dabei hatte ich sogar meine Snowboardjacke dabei (wer damals drüber gelacht hat soll halt mal im Dezember in die Berge fahren hier…). 
Nach der Fährfahrt nach Los Mochis hatten wir erstmal ein kleines Zeitproblem. Im Sinne von Unwissen, in welcher Zeitzone wir gerade waren. Schlimmer noch: Wir wussten nicht einmal, dass wir nicht wussten, in welcher Zeitzone wir waren. Auf unsere Karte sah es so aus, als sei nur Baja California eine Stunde zurück. Leider war dem nicht so. Wir sind also im Hostel in Los Mochis eine Stunde zu früh aufgestanden, um dann festzustellen, dass der Zug eine Stunde später als im Reiseführer angekündigt losfährt. Zwei Stunden warten. Bei Nebel im Dunkeln.
Irgendwo auf der Welt wird es wohl sieben Uhr früh gewesen sein, als wir dann mit dem Chepe 2. Klasse losgefahren sind in Richtung Berge. Erstmal sah es aber schwer nach Niedersachsen aus. Wir heißt inzwischen übrigens Chris aus Holland, Ben aus der Schweiz und Marius und Annabell aus Biberach, die wir auf der Fähre kennengelernt hatten. 
Der Chepe ist eine der ältesten und leider eine der letzten Passagiereisenbahnstrecken in Mexiko. In insgesamt über 80 Jahren Bauzeit wurden dem unwegsamen Land Brücken, Tunnel und Pfade abgetrotzt, auf denen jetzt während der Fahrt von Los Mochis nach Chihuahua spektakuläre Aussichten auf ein Canyonsystem genießen kann, dass viermal größer ist als der Grand Canyon in Colorado. Und weil das mal wieder nicht in Worte zu fassen ist schlage ich einfach vor, dass Ihr Euch diese Fahrt selbst mal gönnt. Es lohnt sich. Solange gibt es hier Fotos. 
Schlagwortartig noch der Verlauf:
Erster Stop in Cerocahui, 1000 Einwohner, keine Heizungen, unter null Grad, kein Laden mit Lizenz Alkohol zu verkaufen, 18 Kilometer im Pickup (hinten) über eine unmögliche Schotterpiste. Dafür tolle Aussichten.
Zweiter Stop Creel, bestes Hostel in Mexiko so weit (Hostel Margarita), supergute Gesellschaft und wieder sehr, sehr viel zu entdecken.
Von Creel gut 20 Stunden Rückfahrt im (gemütlichen) Bus nach Monterrey über Chihuahua (das, um Verwirrung vorzubeugen, sowohl die Landeshauptstadt, als auch der Bundesstaat ist).

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Oh, das ist wirklich ein Traum. Ich glaube, Jan, Du musst das Opfer bringen und mit uns nochmal da hin.

jan hat gesagt…

Im Frühjahr ist es hoffentlich auch nicht mehr ganz so kalt, dann könnte man da schon drüber reden. Ein bisschen mehr Zeit als wir hatten Täte dem Ganzen auch nicht schlecht... Gab viel zu machen und zu sehen, alles war mit nur einer (Cerocahui) und zwei (Creel) Übernachtungen nicht zu schaffen.