Am Sonntag war hier der
Día de los Muertos, der Tag der Toten. Geht wohl zurück bis auf vorkolumbianische Zeiten und ist hier ein wirklich wichtiger Feiertag. ärgerlich, dass der gerade dieses Jahr auf einen Sonntag fallen muss, aber naja...
Der Legende nach kommen jedenfalls in der Nacht auf den 1. November die kleinen Angelitos, die verstorbenen Kinder, zurück zu ihren Familien, in der Nacht zum 2. November dann auch die Erwachsenen. Die MexikanerInnen sind also beide Tage auf den Beinen, überall herrscht Straßenfeststimmung. Bei uns konnte man sich kaum bewegen draußen, alles war voll mit Fressständen, Menschen, mobilen Minilädchen, Blumenverkäufern und noch mehr Menschen. Haben uns an ein paar von den Ständen die Bäuche vollgeschlagen, war alles so gut wie umsonst. Habe richtig reingehauen und anderthalb Euro verprasst für mein Mittagessen. Sind dann noch eine Runde über den mit Blumen fast völlig verdeckten Friedhof gelaufen, auf dem die MexikanerInnen mit ihren Ahnen mit Tequila angestoßen haben.
An allen Ständen war der Tod das beherrschende Thema, alles war voll mit Totenköpfen, Knochen und Skeletten. Die meisten Totenköpfe haben übrigens Blumen in den Augen. Die ganze Symbolik zielt eher darauf, das Neue, das Lebendige und das Fröhliche zu betonen - hier wird das Leben der Verstorbenen gefeiert, nicht ihr Tod betrauert. Jedenfalls nicht am Tag der Toten. Eine ziemlich gesunde Herangehensweise, wie ich finde.