Mittwoch, 12. November 2008

Grün ist nicht gleich grün, oder?

Hier in Mexiko gibt es seit 1986 eine grüne Partei, die Partido Verde Ecologista  de México. Klingt ja nicht so schlecht für den Anfang, Grüne Ökologische Partei Mexikos. Im Einparteienstaat hatten es die Grünen anfangs natürlich ziemlich schwer - ihre Vorschläge für den Schutz der Umwelt und die Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen weltweit stießen hier auf ziemlich taube Ohren. In den Wahlen 1999 unterstützten die Verdes dann den Präsidentschaftskandidaten der konservativen Partido de Acción Nacional (Partei der Nationalen Aktion), Vincente Fox, der 2000 tatsächlich der erste Präsident Mexikos in über 70 Jahren werden sollte, der nicht der PRI (Partei der institutionalisierten Revolution) angehörte. Schnell kamen die Grünen aber wieder in die Schlagzeilen, weil ihr Vorsitzender bei der Verhandlung von Bestechungsgeldern für die Zustimmung zu großen Touristikprojekten in Cancún gefilmt wurde. Das Bündnis mit der PAN zerbrach, die Grünen unterstützten die alte Mehrheitspartei PRI. Dieses Jahr schafften sie es dann wieder in die Schlagzeilen - durch eine große Medienkampagne pro Todesstrafe für Mörder und Kidnapper. Werbespruch: "Weil wir Dein Leben lieben: Todesstrafe für Mörder und Kidnapper!". Nicht gerade das, was man von einer selbsternannten pazifistischen Partei erwartet. 4% hatten sie immerhin bei den letzten Wahlen.

Ich bleib da lieber bei den Grünen zu Hause. Mit nur ein bisschen Korruption des designierten Parteivorsitzenden (Ist ja auch schon lange her!), ein bisschen Zustimmung zu Kohlekraftwerken (Ganz ohne Korruption!) und statt Todesstrafe eben Krieg im Kosovo und in Afghanistan (Und auch nur ein bisschen völkerrechtswidrig, dafür natürlich total notwendig!).
¡Bienvenidos a México, Bündnis 90 / Die Grünen!

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