Sonntag, 31. Januar 2010

30 Minuten

In 30 Minuten kann sich ganz schön viel ändern. Vor 30 Minuten sah die Welt vor meinem Fenster so aus:

Vorher 1

Vorher 2

Und jetzt sieht sie so aus:

Nachher 1

Nachher 2

Manchmal können 30 Minuten ganz schön was ausmachen.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Der frühe Vogel kann mich mal

So lautet der schöne Titel des neuen deutschen Films "13 Semester". Und weil das noch nicht so ganz mein Plan sein soll, ist hier jetzt mal ein paar Tage Pause. Und ich lerne. Bis dahin schonmal ein paar Bilder aus Berlin. Da habe ich etwa gelernt,
…dass Gewerkschaften auf positive Slogans setzen müssen ("Sklavenarbeit oder Arbeitnehmerrechte für alle"),
…dass Krisenkommunikation nur wichtig ist, wenn man als Werber vorher seine Arbeit verhunzt hat (von Scholz&Friends, die unter anderem die Deutsche Bahn und das Land Baden-Würrtemberg vertreten),
…dass die SPD keine aktiven Mitglieder brauche (von einem ranghohen Mitarbeiter im Willy-Brandt-Haus),
…dass die SPD auch mal mit Paintball-Gewehren auf politische Gegner schießen müsste (von einem Werbeprofi, der die SPD mit ihren traditionellen Inhalten bewerben wollte).

Voilà.

Dienstag, 26. Januar 2010

La vida loca

Lust mal ins Kino zu gehen und nicht zu lachen? Nicht zu weinen? Nicht beeindruckt zu sein von besonders schönen Aufnahmen? Sondern einfach sitzenzubleiben und zu versuchen noch Luft zu bekommen? Voilà: Im Kino Eures Vertrauens "La Vida Loca" von Christian Poveda sehen.

Der französisch-stämmige Journalist und Fotograph Christian Poveda hat in El Salvador eine auf ihre ganze eigene Art beeindruckende Dokumentation gefilmt. Über ein Jahr folgte er mit seinem Kameras den Mitgliedern einer der gewalttätigsten Jugendbanden Zenteralamerikas, der Mara 18. Die wurde von salvadorianischen Bürgerkriegsflüchtlingen in Los Angeles gegründet und mit der Ausweisung der Flüchtlinge nach dem Ende des Krieges 1992 "exportiert". Ihr unerbittlicher Todfeind, die Mara Salvatrucha, stammt ebenfalls aus LA, von wo Kleidungsstil, Musik und ein englisch-spanisches Sprachgemisch übernommen wurden.

Poveda stellt keine Fragen, Poveda bewertet nicht, Poveda erklärt nicht. Er begleitet die Mitglieder der 18 in ihrem täglichen Leben in den Elendsvierteln von San Salvador. Nur wenige Charaktere, die er einführt erleben das Ende der Dreharbeiten. Ein halbes Jahr nach der Entstehung des Films ist auch Christian Poveda tot, erschossen auf den Straßen San Salvadors.

Einige von Polvedas Fotos, die während der Dreharbeiten entstanden, kann man hier sehen. Besser nicht direkt vor dem Essen.

Spiegel Online bespricht den Film in der ihm eigenen Art gemeinsam mit einem Spielfilm hier. Eine besser recherchierte und vollständigere Besprechung des Films und der Mara-Problematik findet man auf Englisch bei der Los Angeles Times, ebenso einen Nachruf auf Polveda. Weitere (richtig gute) Fotos und einen Trailer mit englischen Untertiteln (im Kino sind die auf Deutsch) gibt es auch auf der Homepage des Films.

Unbedingte Ansehempfehlung von mir.

Fundsachen

Manchmal findet man völlig unverhofft etwas Schönes wieder, von dem man gar nicht mehr wusste, dass man es hat.

Heute ist mir so etwas passiert. Ich habe meine Speicherkarten durchgeschaut, weil ich nach einer leeren gesucht habe. Und siehe da: Eine vermeintlich leere Karte war gar nicht leer, sondern hatte eine kleine Handvoll schon in Vergessenheit geratene Bilder zu bieten. Allesamt mit meiner kleinen Kompaktkamera aufgenommen, alle aus Guatemala, alles Schnapschüsse, meistens aus fahrenden Autos. Und von dem entsprechender Qualität. Aber ein paar sind mit wirklich schönen Erinnerungen verbunden. Und eins ist sogar ganz brauchbar. Und das präsentiere ich Euch hiermit.

Tal in Zentralguatemala

Irgendwo auf dem Weg nach Semuc-Champey in Zentralguatemala. Und weil das die Erinnerung so schön unterstreicht, lasse ich es auch ganz schief stehen.

Größer wird es auf Klick. Und da findet man dann auch noch größere Ansichten.

Dienstag, 12. Januar 2010

Winteridyll

Winderidyll

So lange der Schnee frisch ist und die Luft kalt, ist Tübingen auch im Winter ziemlich schön.

Am Wochenende werde ich dann mal schauen, ob auch Oberschwaben schön weiß ist - da bin ich nämlich in Weingarten auf den alljährlichen Lateinamerikagesprächen. Und da geht es dieses Jahr, so ganz im Kontrast zur friedlichen Schneelandschaft, um Sicherheit und Gewalt.

Im Anschluss schaue ich dann nach, ob in Berlin wieder so etwas ähnliches wie Verkehr möglich ist.

Ein paar winterliche Fotos aus Tübingen gibt es hier.