In Mexiko sind die meisten Polizisten übergewichtig. Das findet zumindest die Verwaltung und hat daher die schwersten Beamten auf Diät gesetzt. 1300 Ordnungshüter, die die größten Gesundheitsprobleme wegen ihres Gewichtes haben, sollen nun den Anfang machen und im Rahmen einer landesweiten Gesundheitskampagne kontrolliert abspecken.Außer der Feststellung, dass der Spiegel scheinbar überraschend zum investigativen politischen Nachrichtenjournalismus zurückkehrt, möchte ich für die armen mexikanischen Polizisten eine kleine Alternative zu den wirklich unverzichtbaren Tacos (kalter Entzug ist wirklich schrecklich!) vorschlagen:
Dim Sum. Habe ich das erste Mal in Chinatown in New York gegessen. Kommt aus Hong Kong und wird vom deutschen Wikipedia-Artikel als "kleines Herz" übersetzt. Klingt ja irgendwie noch nicht so lecker. Der englische Artikel spricht immerhin schon von "berühr das Herz" - besser. Und der spanische Artikel erwähnt das auch, schlägt aber auch noch "bestellen bis das Herz befriedigt ist". Das trifft es finde ich ziemlich gut. Das ganze läuft nämlich so: Man sitzt in einem riesigen Saal an großen Tischen und trinkt Tee. Und währenddessen schieben ganz viele Chinesinnen kleine Wagen mit kleinen Körben und Tellern mit allem möglichen Essen von Gemüsetäschchen (s.o.) bis Quarkteilchen. So gut wie alle sprechen maximal ein Wort Englisch ("Chicken!"), machen aber trotzdem sehr lautstark auf sich aufmerksam. Man zeigt dann einfach auf die Sachen, die irgendwie gut aussehen, und bekommt sie dann auf den Tisch gestellt. Die Frau stempelt eine kleine Karte mit einem chinesischen Symbol. Mit der Karte geht man dann, "wenn das Herz befriedigt" ist zur Kasse und lässt sich überraschen, was der Spaß eigentlich gekostet hat. Und Spaß macht das jede Menge. Und ziemlich gesund wirkte es auch. Also ran an das Hühnchen, liebe mexikanische Polizisten!
Echten Journalismus zu Mexiko gibt es übrigens bei der Süddeutschen.
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