Dienstag, 30. Juni 2009

Begegnungen

Auf so einem Roadtrip kann man doch schon so einige lustige, interessante, seltsame und erfreuliche Begegnungen haben.
Ich fasse mich auf Grund der mal wieder miesen Internetverbindung und der noch mieseren Tastatur mal kurz.

  • Israel, mitte 30, Mexiko, auf Busfahrt von Tijuana nach Mazatlán kennengelernt. Hat Angst auf Grund seines Namens von Palaestinensern verpruegelt zu werden (Keine Ahnung, wie viele in Mexiko leben, aber mir scheint das Risiko ueberschaubar zu sein.)Reist ein bis zwei mal im Jahr nach Kuba um Freunde zu besuchen und sich mit gekaufter Liebe und Zigarren zu vergnuegen. Zweiteres schmuggelt er dann im mittelgrossen Stil nach Mexiko um etwas dazu zu verdienen. Sonst verdient er seinen Lebensunterhalt als Wunderheiler, der mit kubanisch-afrikanischer Magie Heilige dazu bewegt, Gutes zu tun. Findet es schade, dass so viele Scharlatane das gleiche behaupten. Seine Heiligen heilen sogar wenn das Ziel des Zaubers nicht an diesen glaubt. Klasse Sache, oder?
  • Don, zwischen mitte 30 und mitte 50 (erinnert sich selbst nicht so genau), Wisconsin/USA, in Bar in San Blas kennengelernt. Steckt dort fest und wartet auf financial assistance. Scheint schon etliche Leben gelebt zu haben und erinnert sich vage an einige davon. Hat zum Besipiel im kalten Krieg an der Grenze zwischen Ostdeutschland und Polen (?) einen Haufen Kommunisten erschossen und beinahe den Ost-West-Konflikt gewonnen. Ist auch schon auf einer Harley durch ganz Suedamerika gefahren und hat sich mit einer Shotgun gegen Gangs verteidigt. Kann sich leider nicht an die Namen der Laender erinnern, aber Italien war ziemlich sicher dabei. War ausserdem Top-10-Dragracer in Indeanapolis und Stand-Up-Comedian in Las Vegas, wurde aber leider vom Mob mit Drogen ausgeschaltet und aus der Stadt gejagt. Obwohl er noch soooo viele Freunde in Italien hat. Besass auch ein riesiges Haus in Wisconsin und 150 Autos. Die meisten Rockstars der Welt hingen da regelmaessig ab. Wurde dann aber dort und in zwei weiteren Staaten an deren Namen er sich nicht erinnern kann faelschlicherweise fuer tot erklaert und verlor alles, auch sein Sportboot auf dem er mit den Rockstars Marlinfischen war in Mexiko. Verkauft seine Wollsocken um Geld zu sammeln, aber die Nachfrage in San Blas ist maessig.
  • Derek, 29, North Carolina/USA, im Stoner's Surf Camp in San Blas kennengelernt. Mein Reisegefaehrte der letzten Woche. Klassetyp. Hat vor einem Monat seinen Job gekuendigt um endlich von North Carolina nach Argentinien zu fahren in seinem alten Diesel-Jeep. War erst meine Mitfahrgelegenheit von San Blas nach Sayulita, aber auf der Fahrt haben wir uns so gut verstanden, dass wir die naechste Woche weiter zusammen gereist sind. Hat ein Jahr Freiwilligendienst in Nepal gemacht und war als GI ein Jahr im Irak stationiert (ja, das geht auch nacheinander noch). War so gut fuer alle Wetterlagen ausgeruestet, dass er mir alles Noetige leihen konnte um bei miesem Wetter auf 4200m Hoehe auf dem Vulkan Nevado de Colima nicht zu erfrieren. Hoffe ihn in einigen Wochen in Guatemala wieder zu treffen um dieses Mal einen aktiven Vulkan zu erklimmen.

5 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hi Jan, ich bin gespannt, was Du so von Dir erzählen wirst.....

jan hat gesagt…

Ich versuche nicht zu lange in der Sonne zu bleiben und nicht wie 1&2 zu enden. Soviel kann ich versprechen.

Traveler hat gesagt…

hahaha... ja man... mir sind mittlerweile auch eine genze reihe solcher voegel beim traveln begegnet... aber die sorgen abends beim bierchen fuer bestes entertainment... saludos del caribe

Unknown hat gesagt…

He Globetrotter, klingt ja alles total gut. Ein Traum. Aber denk dran: Einen Job kündigen um durch die welt zu trotten, kann nur der, der bereits einen Job hatte. Und auf einen "finance assistent" (geiler Begriff) zu warten, kann ganz schön lange dauern ;-)
Noch gaaaanz viel Spaß und viele weitere so interessante Begegnungen.

Ulle hat gesagt…

don ... was ein typ ... großartig trocken und unkommentiert zusammengefasst, jan ... köstlich ... mein bauch tut immernoch weh vor lachen ...