Samstag, 31. Januar 2009

Chapulines…

…nennt man hier die kleinen frittierten Heuschrecken, die man popcornähnlich gut beim Filme schauen in sich hineinstopfen kann. 

Wer so etwas in nächster Zeit mit dem neuen Film von Tom "Scientology" Cruise vorhat, sprich sich Operation Walküre antun möchte, der sei auf folgenen alternativen Trailer hingewiesen. Gefunden hier bei der Grünen Jugend.

Nur so als Lückenfüller, bis ich wieder was von hier zu bloggen habe. Hier läuft der Film übrigens auch gerade an.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Oaxaca und der Pazifik II

Wie angekündigt stand nach anstrengenden zwei Wochen Uni ganz ohne Urlaub am Wochenende mal wieder ein kleiner Ausflug an. Zum zweiten Mal ging es nach Oaxaca, mit dem Plan dieses Mal etwas mehr von der Umgebung zu sehen. 

Dem Plan sind wir auch gleich gefolgt und noch am Freitag Nachmittag zu den Ruinen von Monte Albán gefahren, die seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe und die die wichtigste Ausgrabungsstätte zapotekischer/mixtekischer Völker sind. Geführt hat uns durch die Ruinen eine gebürtige Berlinerin, die mehr deutschen Akzent zu bieten hatte als ich, obwohl sie seit über zwanzig Jahren in Mexiko lebt und sich selbst auch als Mexikanerin sieht, mit Pass und allem was dazu gehört. Davids Frage nach ihrer Herkunft und die Nachfrage ob sie sich denn sicher sei, nicht doch Deutsche zu sein, kam dementsprechend auch eher mäßig an. Immerhin konnte man sie in ihren knallgelben Hosen nicht verlieren. Und ich könnte jetzt ganz viel über vorkolumbianische Völkerwanderung wissen, wenn ich ein bisschen mehr aufgepasst hätte. Kann mich aber nur erinnern, dass sie ganz glücklich war, dass die Zapoteken den aktuellen Forschungsergebnissen zufolge nicht von diesen "hässlichen, schwachen Asiaten mit seltsamen Ohren und Nasen" abstammen. Glaube danach hat mein Hirn auf Blockade gestellt.

Was aber auch an der Sonne gelegen haben könnte. Die hat uns nämlich sommerliche 32º C beschert, was uns dann gegen unsere Planung doch an die Pazifikküste gelockt hat. Am Samstag früh sind wir mit einem gigantischen Mietwagen losgezogen nach Puerto Angel und Puerto Escondido, haben den Sonntag komplett auf, neben, unter und in der Nähe unserer Surfbretter verbracht um dann komplett verbrannt in der Nacht auf Montag wieder nach Oaxaca zu fahren. Haben dieses Mal übrigens nicht die Straße genommen, mit der uns der 2.-Klasse-Bus beim ersten Trip gequält hatte, sondern haben eine genauso kurvige, aber wesentlich schönere Strecke gewählt - mit vergleichsweise wenigen topes (Geschwindigkeitsschwellen).

Ein schöner Ausflug für ein Wochenende. Jetzt muss dafür ein Haufen Zeug für die Uni nachgeholt werden. Vale la pena (span.: Ist den Schmerz wert.).

Dienstag, 20. Januar 2009

On the Road again

Erste Uniwoche ist überlebt, mit dem Portugiesischkurs ist jetzt doch ganz schön viel Arbeit angesagt. Zur Entspannung habe ich gleich mal neue Pläne geschmiedet:

Am kommenden Wochenende geht es zum zweiten Mal nach Oaxaca, dieses Mal nur in die Hauptstadt und die direkte Umgebung. Puerto Escondido fällt aus Zeitgründen aus, Surfen hebe ich mir für (noch) wärmere Zeiten auf. Dafür werden dieses Mal Monte Albán, heiße Quellen und viel Sightseeing in der Stadt angepeilt. 

Mit dabei sein werden Andrea und David aus Barcelona, Laura aus Mallorca, Randall aus Atlanta, Atte aus Finnland und Nico aus Frankreich. Der Wetterbericht sagt uns momentan Sonne satt und Temperaturen knapp unter 30º Celcius voraus. Und unsere Bleibe wird hoffentlich wieder das wunderschöne Hostal Paulina sein, in dem ich mich im November schon unheimlich wohl gefühlt habe.

Montag, 19. Januar 2009

Hessen, mein Hessen…

…was hast Du getan? Fünf weitere Jahre Roland Koch, fünf Jahre in denen Hessen den Rest seiner Zukunftsfähigkeit aufgibt. Fünf Jahre in denen ein Ausbau der erneuerbaren Energien blockiert werden wird, in denen soziale Selektion Alltag in den Schulen bleibt und in denen Straßen und Landebahnen den Vorzug vor Schienen und Zügen haben. Ein Trauerspiel in wasweißichwievielen Akten. Hoffentlich im letzten, es mehren sich ja schon die Gerüchte, Koch würde gar nicht die ganze Legislaturperiode durchziehen. Und vielleicht lässt sich diese ganze Hoff-Geschichte diesmal auch nicht wieder einfach aussitzen. Was ich aber bezweifle - der Titel des brutalstmöglichen Verschleierers wird ja nicht einfach so vergeben. 
Mit einer SPD im Selbstauflösungsprozess, einer sich engstmöglichst an die CDU anschmiegenden FDP, einer Linken die mehr mit sich selbst beschäftigt ist als mit Politik und einer CDU, die nichts dafür tut sich selbst und die von ihr regierten Länder für die Zukunft bereit zu machen, bleibe ich eigentlich ganz gerne im Exil. Auch wenn weder BaWü noch Mexiko politisch echte Alternativen sind…

Samstag, 17. Januar 2009

Ilha Grande Nachlese


Mit etlicher Verspätung endlich mal ein in seiner Unvollständigkeit und Stichwortartigkeit durch Bilder kaschierter Kurzbericht vom Silvester auf der Ilha Grande.

Die Insel liegt im Bundesstaat Rio de Janeiro, ganz knapp  vor der Küste. Und obwohl Ilha Grande "große Insel" heißt, ist sie eigentlich ganz niedlich. Auf der ganzen Insel sind Autos verboten, auf ungefähr 2/3 auch Menschen. Alles ein Naturschutzgebiet. Der einzige richtige Ort heißt Abrão und ist ungefähr so groß wie das französische Viertel in Tübingen. Und auch so schön, mit dem kleinen Vorteil auch noch direkt am Strand zu sein. Von denen gibt es naturgemäß einige um die Insel herum, einige sind einfach nur superschön, andere taugen auch noch zum surfen. Der Rest der Insel ist mit Dschungel bedeckt, in dem man hamstergroße Affen, abgefahrene Früchte und hier und da immer mal wieder einen Farbtupfer im satten Grün finden kann. 

Wir (Paula und ich und am Anfang noch Paulas kanadischer Mitbewohner Hugo mit seinem besten Freund) haben dann auch ausgiebig die Natur genossen, waren wandern, schwimmen und schnorcheln, lagen am Strand und haben frischgepresste Fruchtsäfte getrunken. Und Brigadeiros gegessen, ein fürchterlich süßes Bällchen aus Schokolade und gezuckerter Kondensmilch. Super. 

Silvester war dann ganz gemütlich da, ein kleines Feuerwerk nur, absolut volle Straßen, Livemusik überall, und ein wirklich gutes Essen (Mangohühnchen mit Reis und Bohnen, dazu ein toller Chardonnay aus Argentinien, danach Maracuja-Creme...). 

Auffällig war die Langsamkeit, in der alles ablief auf der Insel. 2 Stunden auf sein Essen warten ist so ungewöhnlich nicht, alles ist zu spät, niemand scheint gestresst. Wenn man herausgefunden hat, dass man Essen am besten lange vor dem ersten Hungergefühl bestellt, eigentlich sehr angenehm. Einen Geldautomat oder eine Bank gibt es übrigens nicht auf der ganzen Insel, man zahlt am besten so oft wie möglich mit der Kreditkarte um die Bargeldreserven zu schonen. 

Gewohnt haben wir auf einem Campingplatz, alles andere war ausgebucht. Und als nach 24 Stunden der tropische Dauerregen aufgehört hatte, war das auch eigentlich ganz nett. Nur hätten die auf das Zelt, das ich gekauft habe, ruhig draufschreiben können, dass das nur für zwei Personen ist, wenn man keine Rucksäcke dabei hat. War dann doch ein bisschen eng so auf 1,30m x 2m mit zwei Personen und zwei großen Wanderrucksäcken.
Die Überbuchung der Insel hatte dann auch zur Folge, dass ich beinahe meinen Rückflug nach Mexiko verpasst hätte - gab nämlich auch weder Plätze auf den Booten um die Insel zu verlassen, noch in den Bussen um zurückzufahren nach São Paulo. War dann eine mittlere Odyssee die eine Fahrt auf einem Lieferboot, eine Fahrt in die falsche Himmelsrichtung und Umsteigen in Rio de Janeiro beinhaltet hat. Habe es dann aber zum Glück noch geschafft.