Montag, 20. Juli 2009

Buenas ondas

Gute vibes überall - aber überall unterschiedlich:
  • Fast eine Woche war ich im absolut wundervollen Chacahua, das auf einem kleinen Streifen Land umgeben von Lagunen in einem Nationalpark liegt. Entspanntere Schwingungen sind schwer vorstellbar. Zu erreichen ist Chacahua in der Regenzeit nur per Boot über die Lagune, wenn es trocken ist kommt man mit Allradwagen immerhin bis auf die andere Seite der Flussmündung (Fotos folgen wie immer später. Sehr viel später.) Tagsüber wird in Chacahua vor allem eins gemacht: Nichts. Morgens und abends wird gesurft, was dank der freundlichen Hilfe einer Gruppe von Österreicher_innen erstens umsonst und zweitens erfolgreich für mich verlief. Beim Surfen sieht man dann Meeresschildkröten, Stachelrochen, Pelikane, Kormorane und jede Menge Fische. Alles aus etwa 1-3 Metern Entfernung. Abends wird sich dann noch ein Bier (aus der 1,2L-Flasche, aber immerhin nur eins...) gegönnt und dann die halbe Nacht in der Hitze wachgelegen. Lässt sich mehr als aushalten. Ich habe allein in einer cabaña mit grossem Bett und Mosquitonetz und Blick aufs Meer gewohnt - für 80 Peso pro Nacht.
  • Mit den Österreicher_innen ging es dann für das Wochenende nach Puerto Escondido, Mexikos Hotspot für die Surferszene. Alles dreht sich ums Surfen und ums Feiern. Während in Chacahua klar die Natur im Vordergrund steht, kann man in Puerto Shirts mit Umweltthema kaufen. Slogan: "Earth first - protect our surfbreaks!" Die Uferpromenade besteht aus Surfshops, Board-Repair-Stationen, Tattoo-Läden, Bars, Bars, Bars und einer Apotheke die vor allem Mosquitospray, Desinfektionsmittel für Surfverletzungen und Kondome umsetzt. Sehen und gesehen werden ist auf dem Boulevard alles. Gewohnt habe ich mit den erwähnten Dino, Daniel und Chrissi in einem sehr sauberen, sehr schönen Zimmer mit grosser Terrasse, Pool und Blick auf die riesige Welle, die berühmte "Mexican Pipeline".
  • Zipolite ist bekannt als Hippieparadies - und kommt auch so daher. Überall werden Massagen und Aromatherapien angeboten, wer in einer Stunde weniger als vier Mal diverse Substanzen zum rauchen, kauen, schlucken oder schniefen angeboten bekommt muss fürchterlich spiessig aussehen und im Gegensatz zum sonst an vielen Orten doch ziemlich konservativen Mexiko ist Nacktbaden hier völlig in Ordnung und üblich. Ich zelte unter einer Palapa am Strand bei einer kleinen Bar, dem "Iguana Azul", dessen Besitzer als Carlos "Einstein" bekannt ist und sich rühmt die lauteste Anlage des Strands zu besitzen. Damit hört er tagsüber auf voller Lautstärke pompöse Kompositionen von Wagner und nachts ebenso laut Raggae.
Ich bin gespannt, in welche Subkulturen es mich auf dem Weg nach Chiapas und Guatemala noch verschlägt - bisher habe ich mich auf irgendeine Art immer sehr wohl gefühlt (auch wenn Wagner nicht mein Lieblingskomponist ist.).

5 Kommentare:

Ulle hat gesagt…

surfen und klassische musik inner bullenhitze am strand? ... erinnert mich an den duft von napalm am morgen ... dough! nicht mal mehr sieben wochen!!! counting! NYC ...

jan hat gesagt…

Waaaaagh, nur noch sieben Woche Bullenhitze...
Hier ist es so unglaublich heiss, dass ich mich fast, aber nur fast, auf nördlichere Gefilde freue. Zum Glück gibt es eisgekühlte frische Kokosnüsse, kaltes Bier und leckere Cocktails - sonst wäre es hier echt schwer auszuhalten. Aber sooooo...

jan hat gesagt…

Ach ja: Mein Flug wurde wieder geändert. Ankunft auf JFK jetzt: 19:27. Subject to change, wie immer bei Delta. Die mich nicht mal persönlich transportieren, sondern das Compass & Northwest machen lassen. Säcke.

olli hat gesagt…

lol, die legen eine flexibilität an den tag - erschreckend! lass dich nicht von den stachelrochen fressen!
viele grüße,
olli

jjom hat gesagt…

ach, da bleibt einem ja schon beim lesen die Spucke weg...

Das einzige flexible was ich zur Zeit entdeckt habe ist die deutsche Gesundheitsbürokratie: immer schön kurzfristig das ändern was man mitbringen muss.