Mexiko bekommt es gerade so richtig heftig ab. Nachdem die Weltwirtschaftskrise Mexiko schon noch härter getroffen hat als die anderen lateinamerikanischen Staaten hat hier die Schweinegrippenepidemie angefangen. Und heute gab es zu allem Überfluss auch noch ein Erbeben der Stärke 5.6 auf der Richterskala in Staat Guerrero in der Nähe des bekannten Urlaubsortes Acapulco. Nach ersten Berichten sind nur geringe Sachschäden entstanden - immerhin. Schwere Erdbebenschäden mit all den damit verbundenen Problemen sind nun wirklich das Allerletzte was dieses Land noch brauchen kann.
Zur Schweinegrippe nochmal:
- Inzwischen sind alle Kindergärten, Schulen und Unis des Landes geschlossen.
- Das AA rät von Reisen nach Mexiko inzwischen dringend ab.
- Die Kandidaten auf das Gouverneursamt in Nuevo León haben alle großen Veranstaltungen vorerst abgesagt, ähnliches ist aus anderen Staaten zu hören.
- Verdachtsfälle in Deutschland haben sich bisher nicht bestätigt. Auch in Mexiko ist der Erreger A/H1N1 bisher wesentlich seltener nachgewiesen worden als in den USA - das mag aber auch an dem weniger ausgebauten Gesundheitssystem in weiten Teilen des Landes liegen mag. Auch bei den häufig erwähnten weit über 100 Todesopfern konnte bisher nur bei einem sehr geringen Teil der Schweinegrippevirus festgestellt werden, auch wenn eine Infektion als wahrscheinlich gilt.
- Die Inkubationszeit des Virus ist recht kurz, in weniger als 48 Stunden treten in aller Regel schon Grippesymptome auf. Über den Krankheitsverlauf ist bisher wenig belastbares Material zu finden. In den USA scheinen bisher alle Erkrankungen ähnlich einer normalen Grippe glimpflich abgelaufen zu sein, in Mexiko dagegen sind schon etliche Todesfälle bekannt geworden. Die Grippe verläuft aber auch hier in der Regel nicht tödlich.
Wenn es etwas Neues aus Monterrey gibt melde ich mich. Solange gibt es aktuelle Informationen beim Robert-Koch-Institut, bei der WHO und beim AA. Außerdem findet man bei in Cabroncitos Blog häufig aktuelle Meldungen, seine bisweilen fatalistische Einschätzung teile ich aber nicht. Ich halte es da mehr mit dem Virologen Osterhaus (Entdecker des H5N1-Vogelgrippevirus), der von einer ernsten Lage spricht, den Ausbruch aber noch für beherrschbar hält. Zur Massenpanik auch noch einen Kommentar in der taz.
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