Einen nicht unerheblichen Teil des Tages im Bus verbracht. Guadalajara - Tepic 3 1/2 Stunden im bequemen 1.-Klasse-Bus mit erträglichem Film (Tranformers), Tepic - San Blas 2 Stunden im halb so wilden 2.-Klasse-Bus mit fürchterlicher Musik.
San Blas
San Blas zu Fuß in knapp 15 Minuten komplett durchquert und für extrem gemütlich, ruhig, untouristisch und mexikanisch erklärt. Im Stoners Surf Camp sehr freundlich vom mexikanischen Ex-Longboardmeister Pompis empfangen worden. Die winzige Cabaña Angie bezogen und dann erstmal tief in den das Pacifico geschaut. Festgestellt, dass San Blas das Paradies sein muss. Nur, dass ich auch als Atheist hinein darf und und dafür menschenfleischhungrige Sandfliegen hinnehmen muss. Autan ist wohl so etwas wie unsere unkatholische Vergebung der Sünden Vertreibung der Fliegen. Haben dann den Abend bei saugutem improvisiertem Liveblues ausklingen lassen. Besser geht es kaum noch.
Tag 6 / Jueves
Von allein um 6:30 Uhr Pazifikzeit aufgewacht. Keine Ahnung, wann mir das das letzte Mal passiert ist. Nach ausgiebigem Frühstück mit Bohnen, Rührei und Kaffee für 30 Peso festgestellt, dass es im März auch im Paradies nicht jeden Tag anständige Wellen gibt. ¡Chingada! Paul Austers "Man in the Dark" fertig gelesen. Saumäßig gutes Buch. Im Surf Camp schweren Herzens gegen Kent Evans "Malas Ondas" eingetauscht, dessen Schreibstil mich vage an Dorota Maslowska erinnert und dessen Reise-/Tripbericht aus Mexiko mich vage an mich erinnert. Und ich Trottel hätte beinahe "Twilight" genommen, dessen ganzer Hype mich fast so abstößt wie Cancún und Konsorten. Dabei wäre es fast schon gut mal daneben zu greifen, hier läuft seit Monaten alles so gut, dass es mich schon fast ankotzt. Fast.
Den ganzen Tag auf Wellen gewartet. Wie Geister durch das Camp gewandert. Statt auf Pacificos auf den Pazifik gestarrt. "Malas Ondas" fast schon fertig gelesen. Sehr gut soweit - immerhin. Das Paradies kann die Hölle sein, wenn keine Wellen kommen, es aber zu schwer fällt die Hoffnung aufzugeben und die Idee zu surfen in den Wind zu schlagen und stattdessen etwas anderes zu machen.
Zum Abschluss des Tages dann als Abendessen der beeindruckenden stechenden und beißenden Insektenvielfalt gedient. Großartig. Lagerfeuer hat toll gegen die Mücken geholfen. Später bin ich dann mit freundlicher Mitwirkung von El Cabrito die Treppe zur cabaña runtergefallen. Erstaunlicherweise nur ein paar Schrammen und blaue Flecken. Glückskind.
Tag 7 / Viernes
Erst um 9 Uhr aufgewacht. Bin scheinbar wieder ich selbst. Schmerz im ganzen Körper. Da, wo ich gestern unsaft gelandet bin, ist über Nacht eine Kokusnuss eingeschlagen. Glückskind.
Ab ans Meer: Endlich Wellen. Frühstück, Surfen. Hat erst richtig gut geklappt, dann wurden die Wellen deutlich größer und die Schmerzen auch. Pause nach Konsum von etwa 17 Litern Salzwasser. Laut Wasserschutzbehörde immerhin das sauberste der ganzen Gegend. Zu Mittag dann Fisch frisch aus dem Meer gegessen; Filete a la mexicana. Könnte ich mich reinlegen. Und mir das bei den Preisen hier auch leisten…
Gleich wird umgezogen in die größte und schönste cabaña am ganzen Strand, kaum 50 Meter bis zum Meer. Und wenn ich nochmal die Treppe runterfallen sollte, lande ich jetzt im weichen, weißen Sand. Dafür sind mir dann auch die horrenden 8€ pro Nacht nicht zu viel. Außerdem wird es sicher nett sein, eine cama matrimonial für sich allein zu haben statt sie zu teilen. Vor allem, wenn teilen einen männlichen Franzosen einschließt. Und erst recht, wenn man mehr blaue als rote Stellen am Körper hat. Jedenfalls so lange Schürfwunden mit als blau zählen.
Im Internetcafé (5 Peso = 30 Minuten) Nachricht von Randall bekommen - hat sich Bustickets in irgendein anderes San Blas gekauft, in dem es absolut nichts zu sehen oder zu machen gibt. Hat jetzt kein Geld mehr um wie geplant zu uns zu stoßen für das Wochenende. Schade. Deshalb (und weil ich mal Hin- und Rückticket nach Oaxaca für den gleichen Tag gekauft hatte und für 200 Peso umbuchen musste) kontrolliere ich immer alles doppelt und dreifach. Ziel, Start, Termin, Zeit, Preis…
Gegen Nachmittag oder so (habe seit Tagen nicht mehr auf die Uhr geschaut, nur morgens beim Handy checken) Wolken. Himmel und Meer in Farben wie in Nordfrankreich. François fühlt sich ganz wie zu Hause und mag das gar nicht. Hunger Fresslust und flojera scheinen die einzigen Konstanten zu sein hier. Und Durst, der aber mangels Surfwetters ständig bekämpft werden kann. Die Terrasse der neuen cabaña ist so ziemlich der geilste Ort der Welt.
Nach leckerem und günstigem Abendessen aus Pan de Coco und Spaghetti (mit dem unvermeidlichen Pacifico) noch ein bisschen Billard (note to self: üben) gespielt und früh ins Bett.
Die Tage 8 bis 10 in Kürze genauso hier wie ein Bericht zum Wochenendausflug nach Cuatrocienegas mit Max. Die Bilder sind schonmal rechts zu finden.
8 Kommentare:
Ach Glückskind, ich freue mich so, bald Deine Erlebnisse teilen zu können. Es klingt alles so unglaublich schön!!!!!!!!
Nur noch 5x schlafen, dann gehts los!
Ich freue mich auch schon! Müssen uns übrigens noch etwas für Euer zweies Wochenende überlegen. Zacatecas und La Quemada vielleicht? Da hättet Ihr dann ncoh die angefragten Ruinen drin… Und ein schönes Kolonialstädchen.
...und wenn ich in den Regenwald will, muss ich noch mal wiederkommen, stimmt´s??
Danach sieht es aus. Oder noch ein Wochenende dranhängen, dann denk ich mir was aus.
Ach ja: Die Rechtschreibfehler weiter oben sind völlig beabsichtigt um Euch zu testen. Und Ihr seid durchgefallen, niemand scheint was gemerkt zu haben…
Frech warst Du immer schon. Wir haben im Gegensatz zu Dir eine gute Erziehung genossen und gehen diskret darüber hinweg. Wer sind eigentlich Deine Eltern? ;-)
Außerdem, was interessiert uns deutsche Rechtschreibung?
Wir sind voll auf spanisch...........
Äh........., dass kann man jetzt auch anders verstehen. Mist.
Muss an fürchterlicher Erziehung liegen, ich gebe Recht. Vielleicht sollte da jemand mit einer fachspeziefischen Ausbildung rangelassen werden?
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