Mittwoch, 18. März 2009

Urlaub in Spanien und Schmetterlinge überall…

…kaum im Bauch. Habe versucht keine zu essen, Naturschutz und so, war aber bei den Mengen nicht ganz leicht.
Fotos sind jetzt alle da, sozusagen als Vorschau auf die hier kommenden Berichte. Sind weniger geworden als gedacht, gehofft und nötig, lag vor allem an anhaltender flojera. Auch mit Faulheit zu übersetzen übrigens. Schöne Fotos gibt es bald auch bei François (ohne franz. Bericht dann hier), meinem Mitbewohner und Reisebegleiter dieses Mal. Auch tolle Fotos von Surfern, mein kümmerlicher 4x-Zoom hat da keine Glanzstücke zugelassen (die Kamera macht trotzdem tolle Fotos, danke an mis padres).


Also von vorne:

Morelia
Tag 1 / Sabado
Nach 13 Stunden Busfahrt den Tag mit Frühstück im Beatles' House in Morelia (Michoacán) begonnen, die wunderbare koloniale Altstadt genossen. Für die gibt es strenge Bauregeln - neue Häuser müssen im gleichen Stil und mit den gleichen rosa Steinen gebaut werden wie die spanischen Kolonialbauten. Gebäudeaufschriften (scheinbar essenziell für jede Art von Gewerbe) müssen eine bestimmte Schriftart nutzen, jedes Wort mit einem roten Buchstaben beginnen und dann in schwarz sein. Leutreklame in der Altstadt ist streng verboten. Wunderbar. Und schön grün noch dazu alles. Und sieht sehr aus wie Spanien. Mache ich hier eigentlich nur Urlaub in Südeuropa?
Etwas später im netten Hostal Allende eingezogen und die Stadt weiter erkundet, Tacos für 2 Peso pro Stück und leckerer Gazpacho, ein Gemisch aus Obst, Gemüse, Zwiebeln, Chilipulver, Käse und Limettensaft haben das ganze kulinarisch abgerundet. Abends dann fröhliches Barhopping (Jardín de las Rosas, Onix und wieder Beatles' House) bei 3x toller Livemusik, erst Mariachis, dann guter Klassikrock und dann Beatles-Cover und Ähnliches - klasse. Im Beatles' House eine Gruppe MexikanerInnen kennengelernt, die komischerweise über genau drei Dinge aus Deutschland ein bisschen genauer bescheid wussten: Nietzsche, Hannover 96 und Hitler. In der Reihenfolge. Wer das für mich deuten oder in einen Zusammenhang bringen kann darf mir gerne in den Kommentaren helfen. Nach ein bisschen zu vielen 2x1 Bierangeboten, die es überall in der Stadt gibt; ich bestelle ein Bier und bekomme zwei, fast schon anstrengend; viel zu spät ins Bett.

Santuario de la Mariposa Monarca
Tag 2 / Domingo
8 Uhr aufstehen, heftig, und ab Richtung El Rosario (Michoacán), zum Santuario de la Mariposa Monarca. Unser Fahrer war einfach nur irre, der Weg trotzdem wesentlich länger als gedacht. Das Santuario liegt auf über 3000m Höhe - und nach vier Stunden Schlaf und 4 Stunden Todesangst im Kleinbus stellen sich 40 Minuten aufwärts kraxeln selbst bei angenehmen 25º C als ganz schön anstrengend heraus. War aber jede Mühe und jede Sekunde wert. Als Bonus zu den mil millones cuarenta y siete Mariposas (Eine Milliarde und Siebenundvierzig Schmetterlinge, vermutlich stark untertriebene Schätzung eines kleinen mexikanischen Jungen) haben wir auch noch Kolibris gesehen. Da das ganze nicht wirklich zu beschreiben ist verweise ich mal auf die paar Fotos die ich zwischen Staunen mit offenem Mund gemacht habe und gönne Euch ein erstes Mal ein selbstgemachtes Video. Kurz, aber ich glaube der Wahnsinn kommt ein bisschen rüber. Irre auch Bäume, die kaum noch zu sehen sind. Ja, alles was irgendwie orange erscheint sind Schmetterlinge.
Die vierstündige Höllenfahrt auf dem Rückweg habe ich lieber verschlafen, bin nur kurz zum Essen aufgewacht. Habe gefühlte 873 Fotos geschossen auf denen auf gefühlten 7 Schmetterlinge zu erkennen sind. Habe mir sagen lassen, dass die Quote nicht schlecht ist, und dass ich auf den Kolibri verdammt stolz sein kann. Na also.

Abends mussten wir dann feststellen, dass Morelia Sonntagnacht völlig tot ist. Ab zehn waren so ziemlich alle Bars, Restaurants und Läden zu - ironischerweise warb nur ein Bestattungsinstitut mit 24/7-Service. Immerhin gibt es im Staat Michoacán dieses blöde nach-6-kein-Bier-mehr-an-Sonntagen-Gesetz nicht - haben doch noch einen offenen Laden mit Lebenden gefunden, der uns ein Sixpack verkauft hat um den Abend gemütlich im wirklich schönen Innenhof des Hostels ausklingen zu lassen. Fazit: Morelia ist eine Reise wert - und das Santuario in El Rosario (über dessen Ejido-Besitzstruktur ich vielleicht noch mal was schreibe, wenn das von Interesse ist) so lange die Schmetterlinge (über deren verrückte Reise ich eigentlich auch noch einen Beitrag schrieben müsste) da sind erst recht. Mehr dann später.

1 Kommentar:

Winnie hat gesagt…

Interessant dein Bericht. Wie kommt es zu sovielen Schmetterlingen?
Auf den Kolibri kannst du wirklich stolz sein, die sind sehr selten, selten zu sehen und noch seltener zu fotografieren!
Allerdings ist es immer so, dass man, sobald man Fotos schießen will, nicht den ganzen Ausmaß aufs Papier bekommt. Aber anhand deiner Beschreibung kann man sich das sehr gut vorstellen.