Dienstag, 14. April 2009

Insekten 8 - Juan & Panchito 1

Besser spät als nie: Der letzte Teil des Reisetagebuchexperiments. Das, wenn nicht vehementer Widerspruch kommt, hiermit als beendet erklärt wird. Einfach viel zu viel Text, will ja dann noch niemand lesen. Bleibe in Zukunft wieder eher bei den kürzeren Geschichten.
Un hiermit bitte ich auch um Entschuldigung für die lange Vernachlässigung des Blogs - musste reisen und so. Habe aber genug Geschichten angesammelt für ungefähr noch ein Jahr.


Tag 8 / Sábado
Vermutlich spät aufgewacht. Vermieden die Uhrzeit zu sehen. Ohne Reisetagebuch wüsste ich nicht einmal mehr, welcher Tag es ist. Wäre ungünstig für die leider unvermeidbar näher rückende Rückreise. Im Kampf gegen die Insekten (vor allem jejenes, menschenfleischhunrige Sandfliegen) steht es in etwa 8 zu 1 gegen uns. Wenn das Lagerfeuer als Punkt für uns zählt. Könnte auch ein Unentschieden gewesen sein.
Die Sonne ist wieder da, die Wellen noch. Aber bei Ebbe leider unsurfbar. Comer, beber y leer bleiben neben fast kindlichem Bodyboardspaß und dem bisher erfolgreichen Versuch mal keinen Sonnenbrand zu bekommen Hauptbeschäftigung. Hier ist dank Feiertag am Montag inzwischen gut was los, es nicht mehr nötig 20 Minuten zu suchen um Menschen am Strand zu treffen. Hoffentlich ist das auch heute Abend in der Stadt im Dorf ähnlich, wäre nett mal nicht die einzigen zwei Gäste in einer Bar zu sein. Obwohl das auch Vorteile hat.
Und siehe da - der Ort lebt. Im tollen Café del Mar ist richtig was los. Habe gelernt, dass San Blas bis vor einigen Jahren den längsten Point Break der Welt hatte, dass der Staat Nayarit mal fast ausschließlich vom Surftourismus gelebt hat und das Jack Johnson mal ein paar Jahre hier gelebt hat. Heißt beim mexikanischen Hang zur Übertreibung vermutlich: Es gab mal eine ziemlich lange Welle, etwas mehr Surftouristen als jetzt und irgendjemand hatte mal eine Orginal-CD von Jack Johnson. Jedenfalls wurde nach einem Hurrikan beschlossen, die Sicherheit zu erhöhen und aus großen Steinen Wellenbrecher zu bauen. Das hat dann natürlich die Riesenwelle zerlegt und dem Tourismus einen Dämpfer verpasst. Und vermutlich ging bei den Bauarbeiten auch die CD verloren. Zu allem Überfluss wurde übrigens um an Steine zu kommen eine heilige Ritualhöhle gesprengt. Ah, México…

Tag 9 / Domingo
Spät aufgewacht, mit cruda. Ein paar Wolken, wenig Wellen. Sieht wieder nach Boogieboardsurfen aus heute. Macht auch Spaß. Haben festgestellt, dass uns zusammen noch 14 Peso bleiben. Sollten wohl bald eine Bank suchen…
Haben einen letzten ruhigen Tag am Strand verbracht, Bustickets zurück nach Monterrey erstanden (21 Stunden Fahrt, autsch) und noch richtig gut Fisch gegessen. Werde unsere Terasse mit Meerblick vermissen. Ein toller Ort, trotz Sandfliegen.
Gegen diese haben wir am Abend noch Punkte gesammelt. Guter Tipp der Einheimischen: Ein schönes Feuer am Strand hilft schon, aber so richtig bringen es erst ein paar Kokusnussschalen, die mit verbrannt werden. Das können die Scheißviecher wohl weniger ab als jede Variante von Autan.

Tag 10 / Lunes
Bus nach Tepic verpasst. Wieder eine Zeitumstellung vergessen. Deshalb glücklicherweise auch mit dem nächsten Bus noch den Anschluss in Guadalajara bekommen. Glückskind. Von den 21 Stunden Fahrt in etwa 21 verschlafen. Und das, obwohl Schlafmangel auf dieser Reise nun wirklich nicht das Problem war. Aber sehr angenehm so zu reisen. Fast wie Teleportation. Ich steige in den Bus ein, und wieder aus. Dazwischen - nichts.

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Ich/wir hoffen dass Du uns das mit der Teleportation noch mal erklaeren wirst. Das klappt bei uns noch nicht so gut.

Unknown hat gesagt…

....und ich bin gluecklich, mit dem Glueckskind unterwegs zu sein!!!

jan hat gesagt…

Also bisher habe ich den Eindruck, Ihr schafft das auch ganz gut mit der Teleportation - solange eben keine schweinelauten Scheißfilme gezeigt werden…